Naturstoffsynthese (NatSy)
8 CP/3 Wochen (Forschungszentrum Jülich)
Naturstoffe finden seit Jahrtausenden Anwendung als Geschmacks-, Farb- und Duftstoffe, aber auch als Wirkstoffe in der Pharmazie. In der Tat ist ein Großteil der Pharmazeutika selbst ein Naturstoff oder Naturstoff-inspiriert. Die Naturstoffforschung ist also kein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, sondern hat immer noch eine entscheidende Relevanz - man denke hier nur einmal an die um sich greifenden Antibiotikaresistenzen oder das gestiegene Wissen um die molekularen Mechanismen von Krankheiten, welche eine gezieltere Therapierung ermöglichen. Die Extraktion von Naturstoffen ist hierbei nur bedingt einsetzbar. Aufgrund von geringen Naturstofftitern oder saisonalen Schwankungen (z.B. bei pflanzlichen Naturstoffen) kann die Extraktion ökologisch und ökonomisch wenig interessant sein und die reine Extraktion bietet keinen Zugang zu Derivaten von Naturstoffen. Aus der akademischen Sicht ist die Naturstoffforschung ein spannendes Feld, denn in der Regel hat man es mit komplexen Substanzen im Sinne vieler verschiedener funktionellen Gruppen und einer definierten Stereokonfiguration zu tun. Das macht die Syntheseplanung anspruchsvoll und stellt viele synthetische Methoden auf den Prüfstand.
Modulinhalte
Die begleitende Vorlesung wird anhand einer ausgewählten Naturstofftotalsynthese die Herausforderungen der Syntheseplanung herausarbeiten und noch einmal Schlüsselkonzepte der Organischen Chemie vertiefen. Der praktische Teil findet dann an einem konkreten Projekt zusammen mit einem Doktoranden statt. Wir streben hierzu eine Eins-zu-eins-Betreuung an, um einen möglichst intensiven Diskurs zu erlauben, was aber die Gesamtteilnehmerzahl limitiert. Alle Modulteile finden im Institut für Bioorganische Chemie der HHUD im Forschungszentrum Jülich (FZJ) statt. Die Möglichkeit einen Shuttlebus von der Uni zum FZJ und zurück zu nutzen ist derzeit leider noch in Verhandlung - hierzu ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich.
Das 2x2 der Naturstoffchemie
Das Modul wird zweimal pro Jahr angeboten. Im Sommersemester (zwischen August und Oktober) ist die Vorlesung vornehmlich für Studierenden, die die Vorlesungs Moderne Synthesemethoden bei Prof. Pietruszka noch nicht gehört haben und im Wintersemester (Januar bis Februar) richtet sich das Modul folglich eher an diejenigen, welche die oben genannte Vorlesung bereits besucht haben. In jedem der beiden Durchgänge kann das Modul als dreiwöchiges Modul (8 CP) oder als sechswöchiges Modul (2x8 CP) belegt werden. Die dreiwöchige Variante umfasst die Vorlesung, das Projektpraktikum und schließt mit einer mündlichen Prüfung ab. Als Studienleistung wird ein Protokoll in Form eines Zeitschriftenaufsatzes über die Praktikumsinhalte verlangt. Wem das nicht reicht, der kann in weiteren drei Wochen seine Naturstofferfahrungen ausbauen. Die erweiterte Studienleistung umfasst darüber hinaus eine Präsentation der Laborergebnisse im Institutsseminar.
Dr. Sonja Meyer zu Berstenhorst
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/ Koordinatorin für Projekte und Lehre
Nächste Termine:
Wenn Sie sich für eines der folgenden Module interessieren, melden Sie sich bitte per Email bei Dr. Meyer zu Berstenhorst.
Im Winter- und Sommersemester finden in unserem Institut vier Wahlpflicht-Module statt: NatSy I & NatSy II, OptiProt (nur Winter) und NatBC (nur Sommer). Die Module können nicht ganz beliebig kombiniert werden:
NatSy II kann nur zusammen mit NatSy I belegt werden. Parallel ablaufende Veranstaltungen können nicht zusammen belegt werden.
19. Aug. - 6. Sept. 2024 | 9. - 27. Sept. 2024 |
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NatSy I | NatSy II |
NatBC | NatSy I |
Änderungen vorbehalten!